invenio entwickelt mit SENKA eine Lösung zum automatisierten Desinfizieren
In deutschen Krankenhäusern werden – außerhalb der Covid-19-Pandemie – jährlich knapp 20 Millionen Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Bei derartigen Fallzahlen gilt es, das Infektionsrisiko zu reduzieren. Besonders auf den Stationsbetten sind vermehrt Infektionsherde mit Bakterien und Viren zu finden. Um hier gefährliche Übertragungen zu vermeiden, hat das junge Start-up SENKA Systems GmbH gemeinsam mit den erfahrenen Ingenieuren von invenio eine mobile Krankenhausdesinfektionskammer entwickelt – voll automatisiert, zeitsparend und hygienisch gründlich.
Innovation für den automatisierten Prozess
Zu Beginn des Projektes hat lediglich ein Marketingvideo der patentierten Idee vorgelegen. Es folgten eine Bauraumanalyse, diverse Berechnungen zur Druckbelastung, die Auseinandersetzung mit Desinfektions- und Sicherheitsthemen sowie schließlich die Gehäuse-Konstruktion mit Berücksichtigung der Gasdichte. In Zusammenarbeit mit den invenio-Experten aus dem Bereich der Automatisierung ist zusätzlich die Steuerung über ein Frontpaneel realisiert und die Kammer schlussendlich aufgebaut worden.
Diese daraus entstandene Lösung der beiden Unternehmen ist kaum mit den bisher auf dem Markt erhältlichen und sehr aufwendigen sowie stationären Bettduschen zu vergleichen – die jedoch nur in großen Kliniken zur Verfügung stehen. Diese Kammer ist mittels Rollen für den Transport und Einsatz überall im Krankenhaus geeignet und durch die schmale Konstruktion des Gehäuses sogar durch Türen, enge Krankenhausflure und sogar Aufzüge hinweg mobil – auch im Akku-Betrieb. Der enge Bauraum und die Anforderung, dennoch zwei Betten gleichzeitig zu desinfizieren, hat eine besondere Lösung gefordert: Ein Bettenlift zieht – mittels einer Winde und einem Seilzugsystem – das erste Bett so weit nach oben, dass darunter noch eine zweite Ausführung genügend Platz findet und desinfiziert werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Desinfektionskammer ist der integrierte Barcodescanner. Mit ihm werden die Betten erfasst, um Statistiken zur Bettenreinigung zu generieren und die Betten aus den Lagerräumen gleichmäßiger zu nutzen.
Wasserstoffperoxid für die Desinfektion
Nach dem Hineinfahren der Betten und der Verriegelung der Kammer, wird für 30 Sekunden vernebeltes Wasserstoffperoxid aus einem außen an die Kammer angebrachten Aerosolgenerator in die Kammer eingesprüht. Das Aerosol – mit einer Tropfengröße von nur wenigen Mikrometern – breitet sich optimal in der Kammer aus und setzt sich gleichmäßig auf den Oberflächen der Betten ab. Das Wasserstoffperoxid entfaltet nun seine desinfizierende Wirkung und baut sich in der Folge zu Wasser und Sauerstoff ab. Durch die kleinen Mengen werden die Flächen dabei nicht nass. Bereits nach dem etwa 90-minütigen Abbauprozess des Wasserstoffperoxids kann die Tür der Kammer wieder geöffnet und die Betten – nun bereit für den nächsten Patienten – entnommen werden.
Insbesondere in der Medizintechnik-Branche sind strenge Hygiene- und Desinfektionskonzepte entscheidend, um Infektionsketten zu unterbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen – vor allem in pandemischen Zeiten wie diesen. Ohne die mühsame manuelle Reinigungsarbeit des Klinikpersonals sind die Betten durch diese mobile Desinfektionskabine hygienisch gereinigt und das Infektionsrisiko deutlich minimiert – dank Automatisierung und Effizienz.